Im Herbst und Winter werden viele Igel von Gartenbesitzern und Spaziergängern gefunden. Oft stellt sich dann die Frage: Geht es dem Igel gut oder braucht er Hilfe?
Zu beachten ist, dass Igel Wildtiere und keine Haustiere sind. Sie sind durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt und die Aufnahme eines Igels ist nur ausnahmsweise bei verletzten oder kranken Tieren erlaubt, danach müssen sie unverzüglich wieder am Fundort freigelassen werden.
Ein Igel braucht Hilfe wenn...
- er erkennbar mager ist. Anzeichen dafür sind: die Einbuchtung hinter dem Kopf, der birnenförmige anstatt runde Körper, die eingefallenen anstatt kugelig hervorstechenden Augen,
- er röchelt oder hustet und als nachtaktives Tier tagsüber nach Futter sucht.
- er torkelt, er sich merkwürdig fortbewegt oder apathisch herumliegt.
- er offensichtlich verletzt ist.
- er voller Zecken, Flöhe, Fliegeneier oder Maden steckt.
- er dünnflüssigen Kot hinterlässt.
Außerdem brauchen Jungtiere dringend Hilfe, die sich tagsüber außerhalb des Nestes befinden und noch geschlossene Augen und Ohren haben.
Nehmen Sie nur Tiere auf, auf die diese Kriterien zutreffen!
Weitere Anzeichen, dass ein Igel Hilfe braucht
Um zu erkennen, ob ein Igel tatsächlich krank ist, nehmen Sie ihn mit Handschuhen oder einem Tuch vorsichtig auf und drehen ihn auf den Rücken: Wenn der Igel sich nicht zur Kugel zusammenrollt und sich der Igelbauch deutlich kälter anfühlt als Ihre Hand, ist der Igel wahrscheinlich krank und auf Hilfe angewiesen. Setzen Sie den Igel auf eine handwarme Wärmflasche und wickeln Sie beides in ein Handtuch ein. Wenn er verletzt ist, wenden Sie sich an das Tierheim, eine Tierarztpraxis oder Tierklinik.
Auch Igeln, die nach Wintereinbruch, bei Dauerfrost oder Schnee – vor allem tagsüber – herumlaufen benötigen Hilfe. Es handelt sich zumeist um alte, kranke Tiere. Auch Jungtieren, die das Winterschlafgewicht von 500 – 600 Gramm noch nicht erreicht haben, brauchen Hilfe.
Was können Sie selbst tun?
Füttern: Verfüttern Sie eine Mischung aus Katzenfutter, Igeltrockenfutter und ungewürztem Rührei. Igel sind Fleischfresser und essen kein Obst. Zum Trinken stellen Sie ein Schälchen mit Wasser bereit. Geben Sie dem Igel niemals Milch. Er bekommt davon Durchfall und kann daran sterben.
Gehege mit Schlafhäuschen einrichten: Das Gehege muss mindestens 2 m² groß sein und ca. 50 cm hohe Seitenwände aus Holz- oder Hartfaserplatten aufweisen. Zum Schlafen braucht der Igel einen mit Papier ausgelegten Karton im Gehege.
Aufgefundene Igel - weitere Tipps und Hilfen
Weitere Informationen finden Sie unter anderem auf den Internetseiten:
- von Bund Naturschutz e.V.,
- Landesbund für Vogelschutz,
- dem Verein für integrierten Naturschutz Deutschland e.V., pro-igel.de oder
- weltderigel.de