Ketose (auch Acetonämie genannt) ist eine Störung des Energiestoffwechsels und führt zum Anstieg von Ketonkörpern im Blut. Diese werden gebildet, wenn der Energiebedarf die Energieaufnahme für längere Zeit übersteigt und es zu einer negativen Energiebilanz kommt.
Betroffen sind vor allemKühe, die frisch abgekalbt haben und nun viel Glucose für die Milchproduktion benötigen. Bei einer ausgeprägten negativen Energiebilanz werden vermehrt die Energiereserven ausFett und Muskulatur abgebaut und in der Leber, was bei großen Mengen zu einer Fettleber führen kann. Die Ketose kann aber auch sekundär als Folge einer anderen Krankheit entstehen, wenn die Futteraufnahme der Kühe zurückgeht.
Die Symptome sind Fressunlust, vermehrtes Liegen und dunklerer, festerer Kot.Der Tierarzt oder die Tierärztin kann die Krankheit direkt im Stall durch eine Messung des BHB-Wertes im Blut diagnostizieren. Zudem können im Labor am Praxisstandort in der Wilhelmstraße 31 die Leberwerte bestimmt werden.
Auch subklinische Ketosen sind weit verbreitet, die Ketonkörper im Blut sind nur gering erhöht und das Tier zeigt noch keine Symptome, jedoch ist langfristig die Leistungsfähigkeit und dadurch die Milchmenge reduziert – eine regelmäßige Überprüfung der Blutwerte der Frischlaktierenden Kühe und gegebenenfalls eine Anpassung der Fütterung in der Trockenstehzeit ist zu empfehlen.
Als Therapie wird bei einer klinischen Ketose (= mit Symptomen) in der Regel intravenös eine Leberschutzlösungverabreicht.Beischwerwiegender Ketose kann ein Dauertropf gelegt werden oder die Infusion wird nach 24 Stunden wiederholt.
Die wichtigste Prophylaxe ist eine Optimierung der Fütterung mit besonderem Augenmerk auf eine Vermeidung der Überfütterung in der Trockenstehzeit. Wir beraten Sie gerne!